Dienstag, 23. September 2014

Trading Tipps

Allgemeine Weisheiten

Jeder sollte sich zunächst einmal klarmachen, dass es viele Wege gibt, profitabel an der Börse zu handeln. Wie heißt es so schön: "Viele Wege führen nach Rom!"
Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, dass jeder für sich die Art zu traden findet, die ihm am meisten liegt. Im Aktienhandel z.B. gibt es z.B. extrem viele Strategien: Reboundtrader, Scalper, Trendtrader, Chartfanatiker uvm.

Solange man mit diesen Strategien langfristig erfolgreich ist, spricht nichts dafür, diese zu ändern. Einige grundlegende Dinge sollten jedoch bei allen Strategien beachtet werden, natürlich immer angepasst an die eigene Handlungsweise. Die Tipps/Erfahrungen die ich hier aufzeige beziehen sich demnach vor allem auf meinen Tradingstil, dem Trendtrading und dem Handeln von extremen Übertreibungen. Aber auch Trader mit anderen Strategien finden evtl. ein paar Dinge die nützlich sein könnten :-)  



Handelt den Trend

Einen elementaren Fehler, den vor allem Anfänger machen, aber auch noch viele fortgeschrittene Trader ist, gegen den Trend zu handeln.

Ich lese sehr oft: "Der Dax steht zu hoch" oder "Aktie XY" müsste rebounden. Aber diese Denkweise ist ein Trugschluss!! Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trend weiterläuft ist deutlich höher als das der Trend bricht.

Insbesondere Anfänger gehen daher bei starken Märkten short, und bei schwächelenden Märkten long. Solange es aber hier keine sogenannten "Panikmoves" mit extremen Volatilitätsspitzen in die jeweilige Richtung gibt, würde ich davon abraten.



Reboundtrading

Reboundtrading ist eine häufig genutzte Strategie, insbesondere von Anfängern! Häufige Sätze die in dem Zusammenhang kommen sind:

"Der Wert ist ja heute schon stark gefallen, ein Rebound ist möglich"
"Der Wert fällt jetzt schon seit drei Tagen,  er sollte langsam drehen"


Timing ist  bei dieser Strategie ist alles. Leider ist es so, dass vor allem Anfänger, die noch nicht soviele Erfahrungen mit den Börsen gemacht haben, oft ins fallende Messer greifen. Man sollte hier definitiv aufpassen, sich nicht zu verzocken.

Es kommt dabei natürlich auch darauf an, bei was für einem Wert man auf einen Rebound setzt:
  • Daxwert
  • illequider Nebenwert
  • in Foren und von Börsenbriefen angepriesener Hotstock

Ich wage mal die Aussage: Daxwerte fallen nicht auf 0, zumindest nicht an einem Tag :-)

Bei Hotstocks sieht die Sache ganz anders aus. Ein  Beispiel ist 5AP Asiapac Capital 

Der Wert ist von 1€ auf unter 1Cent gefallen - ohne nennenswerten Rebound. In diveseren Boards wurde fleissig nach unten nachgekauft. Das kann dann sehr schnell ein Fass ohne Boden werden. Insbesondere Trader, nicht noch kein großes Depot haben, würde ich von sowas auf jeden Fall abraten. Ich persönlich mache das bis heute nicht. Es gibt natürlich einige Trader, die mit dieser Strategie profitabel sind, aber gerade am Anfang sollte die Devise gelten:

"Schütze dein Kapital"
D.h. lieber ausstoppen lassen und einen neuen Einstieg suchen als die "Verbilligungstaktik" wählen


Sentimentanalyse

Insbesondere bei Nebenwerte schaue ich auch immer auf die Gesamtstimmung in den einschlägigen Börsenforen. Dies ist wichtig um ein Gefühl dafür zu bekommen ob die Masse investiert ist oder nicht bzw. short ist. Ein recht aktuelles, wirklich beeindruckendes Beispiel war die Kursbewegung bei Washington Mutual. 
 
Man beachte die Bewegung und das Volumen im März!!! Ich wurde auf die Aktie aufmerksam im Bereich 0,35 Cent. Es herrschte starker Kaufdruck obwohl sich die Aktie in sehr kurzer Zeit schon verdoppelt hatte. Deshalb hatte ich eine erste Shortposition aufgebaut (Stichwort: Übertreibungen handeln) Das verrückte war, dass die Aktie die darauffolgenden Tage mit großen Up-Gaps in den Handel startete - und damit alle Shorter in starke Bedrängnis brachte. Der Hochpunkt der Übertreibung war dann bei 60 Cent. In diesem Bereich war ich kurz davor, die Nerven zu verlieren und die Position mit sehr großem Verlust glattzustellen.  Denn es zeigte sich der große Nachteil dieser Strategie: Wo ist der Höhepunkt der Übertreibung?

Bei wallstreet-online war zu diesem Zeitpunkt jeder long, ein Freund sagte mir, seine Kumpels vom Hamburger Hafen sind jetzt auch eingestiegen mit Kursziel 6$. Es wurde nicht mehr darüber spekuliert, ob 6$ erreicht werden, sondernd nur noch darüber, wann das passiert! Die Umsätze an der Börse Frankfurt waren zu dem Zeitpunkt wirklich atemberaubend, teilweise sogar höher als in den USA, dem eigentlichen Heimatmarkt.
Bei dem ganzen kann einem als Shortie Angst und Bange werden, es gehen einem die verrücktesten Dinge durch den Kopf. Aber wenn man genau in diesem Moment die Nerven behält und klar nachdenkt kommt man zum Entschluss, das hier etwas nicht stimmen kann!

Jeder ist long, 4000 Postings am Tag bei Wallstreet-Online und die wildestens Diskussionen! Und natürlich: Das ganze ist natürlich, wie soll es anders sein an der Börse, sehr sicher :-)
Ist diesmal wirklich alles anders und die Masse hat recht?

Es kam dann doch wie es kommen musste: Heftiger Abgabedruck in den USA aufgrund eines Gerichtsurteils in den USA, dass eben doch keine unendlichen Milliarden an die Aktionäre fließen. Dies führte dann zu einer riesigen Stopwelle in Frankfurt.


Diversifizierung bei der Aktienauswahl

Ein weiterer Fehler der gerne gemacht wird, ist sich im Intradayhandel auf eine Branche bzw. einen Index zu beschränken: Dies führt sehr häufig nur zu einer Sache: Frust!!

Man kennt das Szenario: Der DAX läuft nach oben, aber die eigenen Werte im Depot bewegen sich keinen Millimeter. Ein kurzer Rücksetzer im Dax dagegen sorgt für heftige Downmoves. Häufiger Grund für dieses Szenario ist die Beschränkung auf einen bestimmten Sektor bei der Aktienauswahl. Im Jahr 2010 war es z.B. so, dass vor allem zyklische Werte wie BASF und der Automobilsektor den Dax nach oben gezogen haben. Wer hier zu stark auf die Bankenbranche, die Versorger oder die früher so gut laufenden Solarwerte gesetzt hat, hat vom Daxanstieg nicht profitieren können.  Wer von einem steigenden Markt ausgeht, sollte sich bei seinem Trading also nicht nur auf eine Branche setzen, sondern divesifiziert in verschiendenen Branchen einsteigen um das Klumpenrisiko zu verringern.


Kontrolliere deine Emotionen


Emotionen gehören an der Börse bei den meisten Tradern einfach dazu! Sie sind meiner Meinung nach auch wichtig und gut. Sie sollten dabei aber stehts in geordneten Bahnen verlaufen. Ein kurzes "Luft ablassen" nach einen schlechten Trade macht den Kopf frei für neue Entscheidungen und ist allemal besser als den Frust über längere Zeit aufzustauen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen