Allgemeine Weisheiten
Jeder
sollte sich zunächst einmal klarmachen, dass es viele Wege gibt,
profitabel an der Börse zu handeln. Wie heißt es so schön: "Viele Wege
führen nach Rom!"
Ich
bin der Meinung, dass es wichtig ist, dass jeder für sich die Art zu
traden findet, die ihm am meisten liegt. Im Aktienhandel z.B. gibt es
z.B. extrem viele Strategien: Reboundtrader, Scalper, Trendtrader,
Chartfanatiker uvm.
Solange
man mit diesen Strategien langfristig erfolgreich ist, spricht nichts
dafür, diese zu ändern. Einige grundlegende Dinge sollten jedoch bei
allen Strategien beachtet werden, natürlich immer angepasst an die
eigene Handlungsweise. Die Tipps/Erfahrungen die ich hier aufzeige
beziehen sich demnach vor allem auf meinen Tradingstil, dem Trendtrading
und dem Handeln von extremen Übertreibungen. Aber auch Trader mit
anderen Strategien finden evtl. ein paar Dinge die nützlich sein könnten
:-)
Handelt den Trend
Einen
elementaren Fehler, den vor allem Anfänger machen, aber auch noch viele
fortgeschrittene Trader ist, gegen den Trend zu handeln.
Ich lese
sehr oft: "Der Dax steht zu hoch" oder "Aktie XY" müsste rebounden. Aber
diese Denkweise ist ein Trugschluss!! Die Wahrscheinlichkeit, dass ein
Trend weiterläuft ist deutlich höher als das der Trend bricht.
Insbesondere
Anfänger gehen daher bei starken Märkten short, und bei schwächelenden
Märkten long. Solange es aber hier keine sogenannten "Panikmoves" mit
extremen Volatilitätsspitzen in die jeweilige Richtung gibt, würde ich
davon abraten.
Reboundtrading
Reboundtrading
ist eine häufig genutzte Strategie, insbesondere von Anfängern! Häufige
Sätze die in dem Zusammenhang kommen sind:
"Der Wert ist ja heute schon stark gefallen, ein Rebound ist möglich"
"Der Wert fällt jetzt schon seit drei Tagen, er sollte langsam drehen"
Timing ist
bei dieser Strategie ist alles. Leider ist es so, dass vor allem
Anfänger, die noch nicht soviele Erfahrungen mit den Börsen gemacht
haben, oft ins fallende Messer greifen. Man sollte hier definitiv
aufpassen, sich nicht zu verzocken.
Es kommt dabei natürlich auch darauf an, bei was für einem Wert man auf einen Rebound setzt:
- Daxwert
- illequider Nebenwert
- in Foren und von Börsenbriefen angepriesener Hotstock
Ich wage mal die Aussage: Daxwerte fallen nicht auf 0, zumindest nicht an einem Tag :-)
Bei Hotstocks sieht die Sache ganz anders aus. Ein Beispiel ist 5AP Asiapac Capital
Der Wert ist
von 1€ auf unter 1Cent gefallen - ohne nennenswerten Rebound. In
diveseren Boards wurde fleissig nach unten nachgekauft. Das kann dann
sehr schnell ein Fass ohne Boden werden. Insbesondere Trader, nicht noch
kein großes Depot haben, würde ich von sowas auf jeden Fall abraten.
Ich persönlich mache das bis heute nicht. Es gibt natürlich einige
Trader, die mit dieser Strategie profitabel sind, aber gerade am Anfang
sollte die Devise gelten:
"Schütze dein Kapital"
D.h. lieber ausstoppen lassen und einen neuen Einstieg suchen als die "Verbilligungstaktik" wählen
Sentimentanalyse
Insbesondere
bei Nebenwerte schaue ich auch immer auf die Gesamtstimmung in den
einschlägigen Börsenforen. Dies ist wichtig um ein Gefühl dafür zu
bekommen ob die Masse investiert ist oder nicht bzw. short ist. Ein
recht aktuelles, wirklich beeindruckendes Beispiel war die Kursbewegung
bei Washington Mutual.
Man beachte die
Bewegung und das Volumen im März!!! Ich wurde auf die Aktie aufmerksam
im Bereich 0,35 Cent. Es herrschte starker Kaufdruck obwohl sich die
Aktie in sehr kurzer Zeit schon verdoppelt hatte. Deshalb hatte ich eine
erste Shortposition aufgebaut (Stichwort: Übertreibungen handeln) Das
verrückte war, dass die Aktie die darauffolgenden Tage mit großen
Up-Gaps in den Handel startete - und damit alle Shorter in starke
Bedrängnis brachte. Der Hochpunkt der Übertreibung war dann bei 60 Cent.
In diesem Bereich war ich kurz davor, die Nerven zu verlieren und die
Position mit sehr großem Verlust glattzustellen. Denn es zeigte sich
der große Nachteil dieser Strategie: Wo ist der Höhepunkt der Übertreibung?
Bei
wallstreet-online war zu diesem Zeitpunkt jeder long, ein Freund sagte
mir, seine Kumpels vom Hamburger Hafen sind jetzt auch eingestiegen mit
Kursziel 6$. Es wurde nicht mehr darüber spekuliert, ob 6$ erreicht
werden, sondernd nur noch darüber, wann das passiert! Die Umsätze an der
Börse Frankfurt waren zu dem Zeitpunkt wirklich atemberaubend,
teilweise sogar höher als in den USA, dem eigentlichen Heimatmarkt.
Bei
dem ganzen kann einem als Shortie Angst und Bange werden, es gehen
einem die verrücktesten Dinge durch den Kopf. Aber wenn man genau in
diesem Moment die Nerven behält und klar nachdenkt kommt man zum
Entschluss, das hier etwas nicht stimmen kann!
Jeder ist long, 4000 Postings am Tag bei Wallstreet-Online und die wildestens Diskussionen! Und natürlich: Das ganze ist natürlich, wie soll es anders sein an der Börse, sehr sicher :-)
Ist diesmal wirklich alles anders und die Masse hat recht?
Es kam dann doch wie es kommen musste: Heftiger Abgabedruck in den USA aufgrund eines Gerichtsurteils in den USA, dass eben doch keine unendlichen Milliarden an die Aktionäre fließen. Dies führte dann zu einer riesigen Stopwelle in Frankfurt.
Man kennt das Szenario: Der DAX läuft nach oben, aber die eigenen
Werte im Depot bewegen sich keinen Millimeter. Ein kurzer Rücksetzer
im Dax dagegen sorgt für heftige Downmoves. Häufiger Grund für dieses
Szenario ist die Beschränkung auf einen bestimmten Sektor bei der
Aktienauswahl. Im Jahr 2010 war es z.B. so, dass vor allem zyklische
Werte wie BASF und der Automobilsektor den Dax nach oben gezogen haben.
Wer hier zu stark auf die Bankenbranche, die Versorger oder die früher
so gut laufenden Solarwerte gesetzt hat, hat vom Daxanstieg nicht
profitieren können. Wer von einem steigenden Markt ausgeht, sollte
sich bei seinem Trading also nicht nur auf eine Branche setzen, sondern
divesifiziert in verschiendenen Branchen einsteigen um das
Klumpenrisiko zu verringern.
Es kam dann doch wie es kommen musste: Heftiger Abgabedruck in den USA aufgrund eines Gerichtsurteils in den USA, dass eben doch keine unendlichen Milliarden an die Aktionäre fließen. Dies führte dann zu einer riesigen Stopwelle in Frankfurt.
Diversifizierung bei der Aktienauswahl
Ein
weiterer Fehler der gerne gemacht wird, ist sich im Intradayhandel auf
eine Branche bzw. einen Index zu beschränken: Dies führt sehr häufig
nur zu einer Sache: Frust!!
Kontrolliere deine Emotionen
Emotionen gehören an der Börse bei den meisten Tradern einfach dazu! Sie sind meiner Meinung nach auch wichtig und gut. Sie sollten dabei aber stehts in geordneten Bahnen verlaufen. Ein kurzes "Luft ablassen" nach einen schlechten Trade macht den Kopf frei für neue Entscheidungen und ist allemal besser als den Frust über längere Zeit aufzustauen.
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