Montag, 22. September 2014

Ein großer Druck bis Freitag


Nach den Turbulenzen in der vergangenen Woche durch das schottische Unabhängigkeitsreferendum auf der einen und der US-Notenbankentscheidung auf der anderen Seite steht diese Woche unter völlig anderen Zeichen. Dies wird für diejenigen wichtig sein, die auf der Suche nach einer angemessenen Strategie sind. Man erwartet für diese Woche, dass sich ein großer Druck bis Freitag, wenn die Veröffentlichung des US-Bruttoinlandproduktes sowie der Verbraucherstimmung stattfindet, aufbauen wird. Bis dahin werden Zahlen und Daten veröffentlicht, die Aufschluss darüber geben, wie gut es dem weltweit größten Wirtschaftssystem geht. Dementsprechend wird jedes, in Dollar angegebene Kapital und Investment, angefangen bei der Wall Street, US-Indizes, FX-Paaren bis hin zu Rohstoffen, beeinflusst werden. Falls sich durch die Daten aus den USA ein optimistisches Wachstumsbild abzeichnet, d.h. ein zuversichtlicher Verbraucher, ein stabiler Immobilienmarkt usw. würde das Folgendes bedeuten: Die Wall Street könnte voller Zuversicht den S&P 500, den Dow Jones, den NASDAQ und den Dollar höher schieben und vielleicht sogar mehr Gold verkaufen (was dazu neigt, von einem schwachen Dollar zu profitieren). Sollte sich durch die Datenveröffentlichungen während der Woche eher ein zerbrechliches schwaches Bild abzeichnen, könnte der Dollar an Höhe verlieren, US-Aktien niedriger verzeichnet werden und der Wert des Goldes stark ansteigen. Um welche Daten und wirtschaftlichen Ereignisse handelt es sich hierbei jedoch?

Es beginnt mit dem Wohnungsmarkt und den Immobilien

Wenn man sich erinnert, dass der US-Immobilienmarkt die gesamte Wirtschaftskrise entfachte, dann versteht man die hohe Bedeutung und Wichtigkeit dieser Daten. Der US-Immobilienmarkt, einer der wichtigsten Bereiche der US-Wirtschaft und noch viel wichtiger, das Schlüsselbarometer für die wirtschaftliche Stimmung, ist bereit, drei große Datensätze zu veröffentlichen. Beim Ersten, dem vielleicht bedeutendsten, handelt es sich um die Verkäufe bestehender Immobilien. Diese Daten sind wichtig, denn wenn die Verkäufe vorhandener Immobilien steil ansteigen, dann entsteht die Nachfrage nach dem Bau neuer Immobilien. Dadurch würden sich die Räder der Wirtschaft schneller drehen. Die im Juli veröffentlichte Zahl der Verkäufe bestehender Immobilien stieg auf 2,4 % (Vormonatsvergleich) an, ähnlich wie im Juni. Folglich streben Investoren eine Beschleunigung bzw. einen Anstieg an. Ein Wert, der über 2,8 % liegt, würde Investoren glücklich machen und den Optimismus bezüglich des US-Immobilienmarktes erhöhen. Bei den nächsten Daten handelt es sich um die Verkäufe neuer Immobilien in den USA, die im Juli auf einen Wert von -2,4 % (Vormonatsvergleich) fielen. Für den August möchten Investoren ein Verkaufswachstum sehen, damit sie das Gefühl bekommen, dass der Markt auf einem besseren Fundament steht. Und schließlich kommen die Immobilienpreise. Ein Aufschwung der Immobilienpreise, der im Grunde genommen ein Nebeneffekt der beiden anderen ist, ist ein Muss für die Erholung des Immobilienmarktes. Es wäre positiv, wenn die Preise um mehr als 1 % steigen. Ein Anstieg von mehr als 2 % (was schneller als die Inflation ist) würde auf eine wirkliche Erholung des Immobilienmarktes hinweisen.
Gebrauchsgüter, Verbraucherstimmung und Bruttoinlandsprodukt
Gebrauchsgüter, dessen Index Grundbestandteile wie z.B. Automobilkäufe, Baumaterialien wie Steine, Mobiltelefone usw. beinhaltet, sind ein guter vertrauensvoller Indikator. Ein Wachstum von 3 bis 4 % wäre positiv. Der Reuters-Michigan-Index wird die Verbraucherstimmung widerspiegeln mehr als die lang erwartete abschließende Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsproduktes für das 2. Quartal. Wenn sich das Bruttoinlandsprodukt wieder verbessert und höher als 4,2 % liegt, dann wird die optimistische Stimmung in den USA weiter angetrieben. Sollten andere Daten und Zahlen ebenfalls überzeugend gut ausfallen, dann wird die Woche positiv für die USA abschließen und die Märkte werden dementsprechend handeln.


Zur Sache
Hauptsächlich werden die Datensätze zwei Elemente reflektieren, das US-Wachstum im 2. Quartal (wiedergegeben durch den Wert des Bruttoinlandsproduktes) und die Entwicklung im 3. Quartal (wiedergegeben durch alle anderen Zahlen, die die 3. Quartalsergebnisse beinhalten). Wenn Investoren die Schlussfolgerung ziehen, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin mit Vollgas erholt, dann könnte das einen höheren Dollar gegenüber seinen Kollegen, höhere Wall-Street-Indizes und einen niedrigeren Goldwert bedeuten. Alles andere sowie alle Kapitalinvestments, die von einer positiven US-Stimmung profitieren, könnten Gewinnmitnahmen ausgesetzt sein.
Was serviert man uns auf dem Tablett?


Verkäufe bestehender Immobilien (Montag) – Ein Wert über 2,8 % wird positiv stimmen.
USA Immobilienpreisindex (Dienstag) – Ein Preisanstieg über 1 % würde sich positiv auf die Wall Street und den Dollar auswirken.
Deutschland IFO Geschäftsklima (Mittwoch) – Wenn sich der Wert der 110 nähert, dann wäre das für europäische Indizes, besonders für den DAX, von Vorteil.
USA Verkäufe neuer Immobilien (Mittwoch) – Alles über 0 – 1 %  könnte positiv sein.
USA Gebrauchsgüter-Bestellungen (Donnerstag) – Ein Wachstum zwischen 3 – 4 % wäre von Vorteil und würde positiv stimmen.
USA Bruttoinlandsprodukt annualisiert (Freitag) – Wenn sich der Wert der letzten Veröffentlichung auf über 4,2 % verbessert, dann wird sich das sehr positiv auf den Dollar und die Wall Street auswirken, hingegen das Gold negativ beeinflusst wird.
Reuters/Michigan Verbraucherstimmung (Freitag) – Wenn der Index näher an die 90 rückt, dann wäre dies von Vorteil und würde die positive Aussicht für die US-Wirtschaft verstärken, vorausgesetzt alle weiteren Daten sind ebenfalls positiv.

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